HIAT

WAS IST HIAT?

HIAT steht für „Halbinterpretative Arbeitstranskriptionen“. Es bezeichnet ein System zur Verschriftlichung gesprochener Sprache (Transkriptionssystem), das vor allem im Rahmen der funktional-pragmatischen Diskursanalyse eingesetzt wird. HIAT wurde in den 1970er Jahren von Konrad Ehlich (Ludwig-Maximilians-Universität München) und Jochen Rehbein (Universität Hamburg) entwickelt.

HIAT UND EXMARALDA

In der Reihe „Arbeiten zur Mehrsprachigkeit“ der Universität Hamburg (SFB 538) ist im Sommer 2004 ein Handbuch zum computergestützten Transkribieren nach dem Verfahren der Halbinterpretativen Arbeitstranskription (HIAT) erschienen. Neben vielfältigen Hinweisen zur Notation von typischen Phänomenen mündlicher Diskurse (vgl. Inhaltsverzeichnis) enthält das Handbuch ein Kapitel zur „Mehrsprachigkeit in der Transkription“ und zur Umsetzung der HIAT-Konventionen im EXMARaLDA Partitur-Editor.

Das Handbuch können Sie hier als PDF [2,7 MB] herunterladen.

Unter dem unten stehenden Link finden Sie die knapp einhundert kurze Transkriptionsbeispiele aus dem Handbuch zum computergestützten Transkribieren nach HIAT. Sie wurden mit dem EXMARaLDA Partitur-Editor angefertigt und sind teilweise mit Audio-Dateien versehen. Durch die Möglichkeit, sowohl das Handbuch als auch die Beispieltranskriptionen kostenlos auf Ihren Rechner herunterzuladen, steht Ihnen umfangreiches Schulungsmaterial für das Transkribieren mit EXMARaLDA nach HIAT zur Verfügung.

BIBLIOGRAPHIE ZUM HIAT-VERFAHREN

Ehlich, K. & Rehbein, J. (1976) Halbinterpretative Arbeitstranskriptionen (HIAT). In: Linguistische Berichte 45, 21-41.
Ehlich, K. & Rehbein, J. (1979) Erweiterte halbinterpretative Arbeitstranskriptionen (HIAT2): Intonation. In: Linguistische Berichte 59, 51-75.
Ehlich, K. & Rehbein, J. (1979) Zur Notierung nonverbaler Kommunikation für diskursanalytische Zwecke (HIAT2). In: Winkler, P., Methoden der Analyse von Face-To-Face-Situationen, 302-329. Stuttgart: Metzler 
Ehlich, K. & Rehbein, J. (1981) Die Wiedergabe intonatorischer, nonverbaler und aktionaler Phänomene im Verfahren HIAT. In: Lange-Seidl, A., Zeichenkonstitution – Akten des 2. Semiotischen Kolloquiums Regensburg 1978, 174-186. Berlin: de Gruyter 
Rehbein, J.; Grießhaber, W.; Löning, P.; Hartung, M. & Bührig, K. (1993) Manual für das computergestützte Transkribieren mit dem Programm syncWRITER nach dem Verfahren der Halbinterpretativen Arbeitstranskriptionen (HIAT). (unpublished) 
Rehbein, J. (1995) Segmentieren. Verbmobil Memo 64, Germanisches Seminar Hamburg, Hamburg 
Durlanik, L.; Kurultay, T.; Rehbein, J. & Türker, S. (1997) Transkribiertes Türkisch übersetzen. Von der morphologischen Transliteration zur äußerungsbezogenen Übersetzung. (unpublished) 
Rehbein, J.; Fienemann, J.; Ohlhus, S. & Oldörp, C. (2001) Nonverbale Kommunikation im Videotranskript. In: Möhn, D.; Roß, D. & Tjarks-Sobhani, M., Mediensprache und Medienlinguistik. Festschrift für Jörg Hennig, 167-198. Frankfurt a.M.: Lang 
Grießhaber, W. & Rehbein, J. (2002) Kontextualisierte Wortschatzanalyse. Ziele, Probleme und Verfahren. ENDFAS Arbeitspapier Nr.1.. In: Papers in Applied Linguistics Münster (PALM) 11, 1 ff. [URL]
Rehbein, J.; Schmidt, T.; Meyer, B.; Watzke, F. & Herkenrath, A. (2004) Handbuch für das computergestützte Transkribieren nach HIAT. In: Arbeiten zur Mehrsprachigkeit, Folge B 56, 1 ff. [URL]
Ruhi, Ş.; Hatipoğlu, Ç.; Işık-Güler, H. & Eröz-Tuğa, B. (2010) A Guideline for Transcribing Conversations for the Construction of Spoken Turkish Corpora Using EXMARaLDA and HIAT. [URL]