Neue offizielle Version

Seit Ende April gibt es im Download-Bereich neue offizielle Versionen der EXMARaLDA-Tools.

Dies ist das erste offizielle Release seit mehr als drei Jahren – in der Zwischenzeit konnten wir aus organisatorischen Gründen (siehe unten) Änderungen nur als Previews verfügbar machen. Eine vollständige Liste aller Verbesserungen in allen Tools finden sie unter folgendem Link: http://www.exmaralda.org/files/changes.html.

Die aus unserer Sicht wichtigsten Neuerungen fassen wir im Folgenden zusammen:

  • Die Tools FOLKER (Version 1.2) und OrthoNormal (Version 0.9), die basierend auf EXMARaLDA für die Arbeit im FOLK-Projekt am IDS-Mannheim entwickelt wurden, sind ab sofort auch Teil der EXMARaLDA-Distributionen. FOLKER kann als Alternative zum EXMARaLDA Partitur-Editor für die Transkription eingesetzt werden, OrthoNormal dient der Annotation von Transkripten auf Token-Ebene (orthographische Normalisierung, Lemmatisierung, POS-Tagging). Die beiden FOLK-Tools sind in vielfältiger Weise mit den “klassischen” EXMARaLDA-Tools interoperabel.
  • Die Unterstützung für das Abspielen von Audio und Video (im Partitur-Editor, in EXAKT, in FOLKER) wurde grundlegend überarbeitet. Für das Abspielen von Audio steht nun auf allen Systemen der BAS-Audio-Player zur Verfügung. Für Video gibt es auf Windows den aus ELAN übernommenen JDS-Player und auf dem MAC den CocoaQT-Player. Bei letzteren beiden ist es auch möglich, Aufnahmen mit verminderter oder erhöhter Geschwindigkeit abzuspielen. Insbesondere die systemübergreifende Video-Unterstützung bleibt eine Herausforderung, die wir noch nicht vollständig gelöst haben. Bitte beachten Sie zu diesem Punkt unbedingt das Dokument “Audio and Video support in EXMARaLDA”.
  • Im EXMARaLDA Partitur-Editor gibt es ein neues Menü CLARIN, über das zwei Webdienste aus der CLARIN-Infrastruktur aufgerufen werden können: mit dem WebMAUS-Service vom Bayerischen Archiv für Sprachsignale können Abschnitte einer Transkription automatisch auf Wort- oder Phonemebene mit dem zugehörigen Audio aligniert werden. Mit dem WebLicht-Service der Universität Tübingen können einer Transkription automatische Annotationen hinzugefügt werden. Beachten Sie dazu auch das Tutorial-Video, zu beiden Punkten auch die betreffenden Abschnitt im aktualisierten Handbuch.
  • Mit dem ISO-Standard “24624:2016 Language resource management – Transcription of spoken language” wurde im August 2016 ein internationaler Standard für die Repräsentation von Transkripten in digitaler Form veröffentlicht. Der EXMARaLDA Partitur-Editor, sowie FOLKER und OrthoNormal können Transkriptionen in diesem Format exportieren, das Tool TEIDrop wurde an die Spezifikationen dieses Standards angepasst.

Wie der lange Zeitraum zwischen den letzten beiden Releases vermuten lässt, haben wir nach wie vor Schwierigkeiten, neben unseren Haupttätigkeiten und dem kontinuierlichen Nutzer-Support ausreichend Zeit für die notwendigen Wartungsarbeiten und wünschenswerte Verbesserungen am EXMARaLDA-System zu finden. Wir arbeiten daran, die weitere EXMARaLDA-Entwicklung auf eine solidere Basis zu stellen (siehe dazu z.B. diese Präsentation von der FORGE 2015), um künftig wieder regelmäßigere Updates liefern zu können.

Einige innovative Neuerungen in der aktuellen Version verdanken wir der Kooperation mit anderen Forschungsprojekten. In diesem Zusammenhang möchten wir besonders den Projekten MuM-Multi und ModiKo sowie Jens Lanwer von der Universität Duisburg-Essen danken, die zur Entwicklung von EXMARaLDA nicht nur Ideen, sondern auch finanzielle Unterstützung beigetragen haben.

Wir freuen uns, dass sich EXMARaLDA trotz dieser Schwierigkeiten weiter großer Popularität erfreut (belegt durch mehr als 6000 Downloads im Jahr und eine stetig länger werdende Liste von Anwender-Projekten).

Über Rückmeldungen, Anregungen für die weitere Entwicklung von EXMARaLDA oder Anfragen für Projektkooperationen oder projektspezifische Schulungen an unsere Kontaktadresse freuen wir uns. Technisch versierte NutzerInnen können auch gerne die Möglichkeit nutzen, Bugs oder Feature Requests über den GitHub-Issue-Tracker zu melden.